Deutsche Sprachschule Ottawa - Seit 1971

German Language School Ottawa - Since 1971

2019

2019

(English follows below)

Die Schule wurde 1971 von der deutschsprachigen Gemeinschaft gegründet und bietet in Zusammenarbeit mit der französisch-katholischen Schulbehörde von Ottawa im Rahmen des Programms für internationale Sprachen des Bildungsministeriums Samstagsschulkurse für Grundschüler (JK bis Klasse 8) und die Oberstufe (Klasse 9 bis 12) an.

Als zusätzlichen Service für unsere Mitglieder und die deutschsprachige Gemeinschaft bieten wir spezielle Kurse zur Vorbereitung auf das deutsche Sprachdiplom an.

Alle Klassen werden von erfahrenen Lehrern unterrichtet, die sich dafür einsetzen, eine lebendige Lerngemeinschaft für unsere Schüler zu schaffen.

Ziel unserer Kurse ist es, Kindern und Jugendlichen eine solide Grundlage in der deutschen Sprache in den Bereichen Sprechen, Lesen, Schreiben, Grammatik, Literatur, Geographie, Geschichte und Kultur zu vermitteln.

Die Schule verfügt über eine gut ausgestattete Bibliothek, die eine Vielzahl von deutschen Büchern und DVDs enthält.

Kulturelle Programme, die das ganze Jahr über stattfinden, bieten den Schülern die Möglichkeit, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern und zu üben sowie eine Vielzahl von unterhaltsamen Aktivitäten zu genießen und gleichzeitig ihr Verständnis für einige der wichtigsten Traditionen der deutschsprachigen Länder zu vertiefen.

Die Schule ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein und hat einen gewählten Vorstand.


Founded in 1971 by the German-speaking community, the school runs Saturday school classes for elementary students (JK to Grade 8) and credit level courses (Grades 9 to 12) in cooperation with the Ottawa French Catholic School Board as part of the Ministry of Education’s International Languages program.

As an additional service to our members and the German-speaking community we offer special classes to prepare students for German language diplomas.

All classes are taught by experienced instructors who are dedicated to creating a vibrant learning community for our students.

The goals of our courses are to help children and teens acquire a solid foundation in the German language in terms of speaking, reading, writing, grammar, literature, geography, history and culture.

The school has a well-equipped library that includes a variety of German books and DVDs.

Cultural programs running throughout the year offer students an opportunity to enhance and practice their language skills, as well as to enjoy a variety of fun activities while deepening their understanding of some of the key traditions celebrated in German-speaking countries.

The school is an incorporated not-for-profit organization and has an elected Board of Directors.



Geschichte

(Basierend auf Roy Engfields "History of the German Language School", zusammengefasst und herausgegeben von Jacqui Ehninger und Jens Urban)

History

(Based on Roy Engfield’s “History of the German Language School”, condensed and edited by Jacqui Ehninger and Jens Urban)

(English follows)

Die Gründung der Schule

Oft sind die frühen Ereignisse, die zur Gründung einer Organisation führten, wie Schritte im Sand - verloren im Wind der Zeit. Und wir können uns fragen: Wie wurde eine Institution wie die GLS Ottawa überhaupt gegründet? Ja, wir haben vielleicht Daten und Namen, die beide für sich genommen trocken und sachlich sind, aber was waren die Ereignisse, die dazu führten, dass die Deutsche Schule ihre Türen öffnete?

Sicherlich hat die Deutsche Sprachschule ihre frühesten Wurzeln in der Nachkriegseinwanderung aus deutschsprachigen Ländern nach Kanada. Die größte Einwanderungswelle in den 1950er Jahren brachte etwa 300.000 deutschsprachige Einwanderer mit sich, eine Gruppe, die größer war als fast alle anderen, die an diese Küste gekommen waren. Die Kinder dieser deutschen Einwanderer tauchten in den 1960er und 1970er Jahren auf. In dieser zweiten Generation, die in Kanada geboren und aufgewachsen war, sprach das erste Kind oft noch ein passables Deutsch und verstand alles, das zweite Kind verstand zwar viel, sprach aber stockend, während das dritte Kind vielleicht schon Schwierigkeiten hatte, die Sprache zu verstehen, da es auf der Straße und in der Schule in einer überwiegend englischen Umgebung sprechen gelernt hatte. Langsam entglitt das Deutsche immer mehr.

Während dieser Zeit wuchs in der Gemeinde das Interesse, das deutsche Erbe zu bewahren, was Ingrid Ruthenberg im März 1971 dazu veranlasste, eine Umfrage in der deutschen Gemeinde durchzuführen, um festzustellen, ob eine deutschsprachige Schule wünschenswert wäre und unterstützt würde.

Die Umfrage bewies, dass die Zweifler unrecht hatten ("warum sollten die Kinder auch samstags zur Schule gehen wollen?"), als die Deutsche Sprachschule am 2. Oktober 1971 im Keller der Martin-Luther-Kirche auf der Preston Street ihre Türen für die ersten 37 Schüler öffnete.

Zur gleichen Zeit fand auch in der deutschen St. Albertus-Kirche in der Parkdale Avenue Deutschunterricht statt. Diese Klassen wurden schließlich in die Deutsche Sprachschule integriert.

Die Räumlichkeiten in der Martin-Luther-Kirche waren vor dem Umbau recht beengt: Die Schüler wurden in drei Klassen eingeteilt, und die älteste von ihnen, so erinnert sich ein Lehrer, "saß in der Küche zwischen Herd und Kühlschrank." Aber mit etwas Improvisation und viel Enthusiasmus war ein Anfang gemacht und die Zukunft sah vielversprechend aus.

1981: 10 Jahre GLS Ottawa (Film von Roland Pirker)

1981: 10 years GLS Ottawa (Film by Roland Pirker)


The Founding of the School

Often, the early events leading to the forming of an organization are like steps in the sand – lost in the winds of time. And we may ask ourselves: How does an institution such as this one get started in the first place? Oh, we may have dates and names, both dry and brittle on their own, but what were the events leading up to the German School opening its doors?

Surely the German Language School has its earliest roots in post-war immigrations from German speaking countries to Canada. The largest wave of immigration, in the 1950’s, brought with it some 300,000 German-speaking immigrants, a group larger than almost any other that had come to these shores. The children of these German immigrants made their appearance in the 1960’s and 1970’s. In this second generation, born and raised in Canada, the first child often still spoke a passable German and understood everything, the second child understood much but spoke haltingly, while the third child might already have difficulty understanding the language, having learnt to speak in a predominantly English environment on the street and in school. Slowly the German was slipping away.

During this time interest built up in the community to try and preserve its German heritage, leading Ingrid Ruthenberg, in March 1971, to conduct a survey of the German community in order to determine the desirability of, and support for, a German language school.

The survey proved doubters wrong (“why would children want to attend school on Saturdays as well as during the week?”), when the German Language School opened its doors to its first 37 students, in the basement of the Martin-Luther-Church on Preston Street, on October 2, 1971.

At the same time, German classes were also being held at the German St. Albertus-Church on Parkdale Avenue. These classes eventually joined the German Language School.

The quarters in the Martin-Luther-Church before its eventual rebuilding, were rather cramped: The students were divided into three classes, and the most senior of these, one teacher recalls “sat in the kitchen between stove and refrigerator.” But with some improvisation and much enthusiasm a start had definitely been made and the future looked promising.

Oktoberfest 2016

Oktoberfest 2016



(English follows)

Die umziehende Schule

In den folgenden zwei Jahrzehnten erfuhren die Schule und ihre Leitung eine Reihe von Veränderungen.

Die Räume in der Kirche erwiesen sich bald als zu klein und generell als ungeeignet für Klassenräume und die Bedürfnisse einer Schule. Die Schule zog zum ersten Mal um; sie begann ihr zweites Betriebsjahr mit 96 Schülern im Schuljahr 1972/73 in der High School of Commerce in der Rochester Street auf Gladstone.

Dabei profitierte die Schule von den Anweisungen des Bildungsministeriums an die örtlichen Schulbehörden, ihre Schulen für kommunale Zwecke zu öffnen.

1974 zog die Schule erneut um, diesmal in das Glebe Collegiate auf den Glebe und Bronson Avenues, wo sie bis 1990 blieb.

Nach diesen relativ stabilen Jahren zwangen Haushaltskürzungen und Veränderungen in der Schulbehörde von Ottawa die Schule dazu, einige Jahre lang zu nomadisieren: Von 1991-1995 waren wir in der Hopewell School (Glebe) untergebracht, 1996 im Continuing Education Centre auf der Cambridge Street, 1997 zogen wir in die St.-Thomas-More School am Blohm Drive (nach einem Wechsel zur römisch-katholischen Schulbehörde). Zu diesem Zeitpunkt konnte die Schule glücklicherweise aufhören, ihre Zelte jedes Jahr an einem anderen Ort aufzuschlagen, und blieb bis 2008/2009, als die Grundschule bei der französischen katholischen Schulbehörde in der Des Pins School am Ridgebrook Drive in Gloucester ein Zuhause fand.

Die Leistungskurse waren zuvor getrennt worden und befanden sich zunächst in der St. Patrick's High School und später in der St. Pius X High School. Die Herausforderungen, die dieses Arrangement für Eltern mit Kindern in Grund- und Sekundarschulklassen mit sich brachte, wurden gelöst, als das French Catholic Board ein Gemeinschaftsmodell für die Programmdurchführung einführte.

Im Schuljahr 2017-2018 konnte die Schule schließlich ihre Grundschule und ihre High School im selben Gebäude in Ste. Geneviève in der Arch Street zusammenlegen.

Auch andere Veränderungen fielen in diese Zeit:

1975 wurden zum ersten Mal Erwachsene als Schüler zugelassen, vor allem in den Konversationsklassen. In letzter Zeit nehmen jedoch immer mehr Erwachsene an den offiziellen Oberstufenkursen der High School teil.

Die Schülerzahlen schwanken aufgrund des Bevölkerungszuzugs und natürlich aufgrund historischer Ereignisse wie der Wiedervereinigung Deutschlands 1989/1990, die einen spürbaren Anstieg der Schülerzahlen zur Folge hatte. Die Schülerzahlen erreichten 1994 einen Höchststand von 326 und bewegen sich heute um die 240.

Die GLS Ottawa wurde im Februar 1983 gegründet und Annegrete Koch, eine ehemalige Schulleiterin, wurde Vorsitzende des Gründungsvorstands. Unsere stets wichtigen und engagierten Eltern sitzen im Vorstand der Schule. Sie bilden auch den Elternrat, der inzwischen das wichtigste Gremium der Schule geworden ist, das die Angelegenheiten der Schule verwaltet und zwischen der Schule und dem Schulträger vermittelt.

In den Jahren des Bestehens der Schule seit 1971 haben wir uns von einer ehrenamtlich geführten Einrichtung, die von gutem Willen und Improvisation lebt, zu einer richtigen Zweitsprachenschule entwickelt, die von qualifizierten Lehrern nach den Vorschriften der Schulbehörden und des Bildungsministeriums unterrichtet wird.

Wir haben Schüler, die sowohl für das "Deutsche Sprachdiplom I (DSD I)" als auch für das "Deutsche Sprachdiplom II (DSD II)" eingeschrieben sind, was dem deutschen "Abitur" entspricht.

Die Schülerschaft erweiterte sich um nicht-deutsche Gruppen, die alle ihre eigenen Gründe hatten, sich für die deutsche Sprache zu interessieren. Der Schwerpunkt verlagerte sich von der Aufrechterhaltung bestehender zu der Vermittlung und Entwicklung neuer Sprachkenntnisse.

Während dieser ganzen Zeit war es immer ein Ziel der Schule und ihrer Mitarbeiter, ihren Schülern nicht nur Grammatikregeln oder eine korrekte Aussprache zu vermitteln, sondern auch ein Gefühl für die deutsche Kultur und ein allgemeines Wissen über die deutsche Sprache. Dazu gehören auch außerschulische Aktivitäten wie das Sommerfest oder Nikolaus und Weihnachten, Fasching und "Schultüten" zum Schulanfang.

Unsere Schulleiterin, Kirsten Löffler, die ihr Amt 2022 antrat, arbeitet wie ihre Vorgängerin Gabi Kaindl unermüdlich daran, ein Umfeld zu schaffen, das sowohl akademisch als auch kulturell anregend ist und der Schule jenen Funken an Begeisterung und Leidenschaft verleiht, der Lehrer, Schüler und Eltern zu einer lebendigen Schulgemeinschaft zusammenschweißt.


The Moving School

Over the next two decades the school and its leadership underwent a number of changes.

The spaces in the Church soon proved too small as well as generally unsuited for classrooms and for the needs of a school. The School made its first move; it began its second year of operation with 96 students in 1972/73, in the High School of Commerce on Rochester Street, at Gladstone.

In this, the School benefited from instructions by the Ministry of Education to local school boards to open their schools for community purposes.

In 1974, the School moved again, this time to Glebe Collegiate, at Glebe and Bronson Avenues, where it stayed until 1990.

Following these relatively stable years, budget cuts and changes in the Ottawa Board of Education forced the School to turn nomad for a few years: From 1991-1995, we found a home in Hopewell School (Glebe), in 1996 in the Continuing Education Centre on Cambridge Street, in 1997, we moved to St.-Thomas-More School on Blohm Drive (after a change to the Roman Catholic School Board) at which point, thankfully, the school was able to stop pitching tent in a new location every year and staid put until 2008/2009, when the Elementary school found a home with the French Catholic Board in the Des Pins School on Ridgebrook Drive in Gloucester.

The credit classes had been separated earlier and they were located first at St. Patrick’s High School and later at St. Pius X High School. The challenges of this arrangement for parents who had children in both elementary and secondary classes were resolved when the French Catholic Board implemented a community model of program delivery.

In 2017-2018, the school was finally able to merge its Elementary School and its High School into the same building at Ste. Geneviève on Arch Street.

Other changes happened during this time as well:

In 1975 adults were, for the first time, admitted to the school as students, largely in conversation classes. However, recently more and more adults participate in the official High School credit classes.

The number of students has waxed and waned due to population influx and of course such historic events as the reunification of Germany in 1989/1990, which, in its wake, brought a noticeable increase in enrolment. Student numbers reached an all-time high of 326 in 1994 and, these days, hover around 240.

The GLS Ottawa incorporated in February, 1983 and Annegrete Koch, a former principal of the School, became chairperson of the founding Board of Directors. Our ever important and dedicated parents sit on the Board of the School. They also make up the Parent Council, which has by now become the most important governing body of the School, managing the School’s affairs, and mediating between the School and the School Board.

In the years of the school’s existence since 1971 we’ve grown from a volunteer-run institution, fuelled by goodwill and improvisation, into a proper second-language school offering instruction by qualified teachers, according to rules put forth by school boards and the ministry of education.

We have students enrolled in both the “Deutsches Sprachdiplom I (DSD I)” and the “Deutsches Sprachdiplom II (DSD II)” program, which is the equivalent of the German “Abitur”.

The student population expanded to include non-German groups, who each had their own reason to be interested in German. The emphasis shifted from maintaining existing language facilities to teaching and developing new ones.

Throughout this time, it has always been a goal of the school and its staff to impart to their students not only rules of grammar or correct pronunciation, but also a sense of German culture and a general knowledge of things German. This includes such extracurricular activities as the Sommerfest or Nikolaus and ChristmasFasching celebrations and “Schultüten” zum Schulanfang.

Our current principal of the school, Kirsten Löffler, who took the post in 2022 from Gabi Kaindl, has been tirelessly at work to provide an environment that is both academically as well as culturally stimulating and provides the School with that spark of enthusiasm and passion, which bonds teachers, students and parents together into a vibrant School community.

Der Kaffeetisch

Der Kaffeetisch